Kaninchenkastration

Die Kastration der Kaninchen ist ein wichtiges Thema. Denn nicht nur der häufig ungewünschte Nachwuchs im Kaninchenstall, sondern auch viele gesundheitliche Probleme besonders bei den weiblichen Kaninchen, können damit verhindert werden.

Rammler, also männliche Kaninchen, sind gegenüber anderen Rammlern häufig aggressiv, wenn sie nicht kastriert sind. Auch unkastrierte weibliche Tiere können anderen weiblichen Tieren gegenüber aggressiver begegnen. Bei der Haltung in Gehegen haben die Tiere dabei kaum Möglichkeiten sich aus dem Weg zu gehen wie es in der Natur der Fall wäre.

Kaninchen sind darauf ausgelegt innerhalb von kurzen Abständen viel Nachwuchs zu haben, was bei der Haltung in menschlicher Obhut tiergerecht ist. Zur Vorbeugung von Nachwuchs, wird das Männchen bereits früh kastriert (meist mit der 11-12 Wochen), da bei einer späten Kastration die Rammler noch vier Wochen lang zeugungsfähig sind, wodurch sie über diesen Zeitraum separiert gehalten werden müssen. Auch, wenn die Weibchen kastriert sind, sollten die Männchen kastriert werden, da diese die weiblichen Tiere sonst zu sehr bedrängen und damit stressen.

Über den richtigen Zeitpunkt der Kastration Ihrer Kaninchen können Sie einen fachkundige/-n Tierarzt oder Tierärztin fragen.

Wie bei den Kastrationen bei Hund und Katze auch, kann es in seltenen Fällen zu Wundheilungsstörungen an der Wunde kommen. Auch Gewichtszunahme kann Folge einer Kastration sein, welche Probleme wie Blasengrieß mit sich bringen kann und auch Osteoporose kann bei den weiblichen Kaninchen auftreten.

Die weiblichen Kaninchen, die Kontakt zu unkastrierten Rammlern haben, sollten zur Verhütung allerdings auf jeden Fall kastriert werden. Außerdem neigen sie sehr stark zu Gebärmuttererkrankungen und -veränderungen. Diese können zu Gebärmutterkrebs entarten, welcher leider häufig metastasiert und ein schnelles Todesurteil für das Kaninchen bedeutet. Vorher leiden sie meist unbemerkt, da die Kaninchen, wie andere Heimtiere auch, ihre Krankheitszeichen sehr gut verstecken.

Bereits erkrankte Tiere haben ein höheres Narkoserisiko als gesunde Tiere (daher ist das Risiko bei jungen Tieren meist geringer als im Alter). Wenn ein unkastriertes Kaninchen bereits Metastasen hat, kann die Kastration keine Heilung mehr bringen.

Neben den Veränderungen an dem Organ selbst können auch hormonelle Inbalancen auftreten und damit die Tiere und Parnertiere stark stressen.

Eine Kastration ist, wie bei jeder anderen Narkose auch, wie bereits erwähnt mit einem Risiko verbunden. Daher sollte ein solcher Eingriff immer mit der Tierarztpraxis besprochen werden, damit Sie sich gut informiert für oder gegen einen solchen Eingriff entscheiden können. Bei Kaninchen ist es, wie bei anderen Heimtieren auch, besonders wichtig eine Tierärztin oder einen Tierarzt auszusuchen, die oder der auch Fachkenntnisse in diesem Bereich besitzt. Dadurch kann auch das Narkoserisiko minimiert werden, da das Narkosemanagement ein anderes ist. In unserer Praxis ist Carolin Zimolong für die Heimtierbetreuung zuständig. Wenn Sie Fragen zum Thema Kastration Ihrer Kaninchen haben, können Sie gerne einen Termin bei Ihr in unserer Praxis vereinbaren.