Rattengift führt bei den Ratten durch Verbluten zum Tod, da das Gift (Kumarinderivate) eine Gerinnungsstörung verursacht. Das Gift hat die gleiche Wirkung bei Hunden und Katzen, die im schlimmsten Fall durch die Aufnahme daran versterben können.
Es gibt unterschiedlich starke Präparate des Rattengifts zu kaufen – falls eine Aufnahme zuhause erfolgt, ist es gut die Packung mitzubringen oder ein Foto zu machen – denn bekanntlich macht die Dosis das Gift.
Katzen und Hunde können das Gift entweder direkt aufnehmen oder durch den Kontakt und den Verzehr von Nagetieren, die es aufgenommen haben.
Die äußerlich sichtbaren typischen Symptome sind Trägheit, Inappetenz, Hämatome (Blutergüsse) und Petechien (kleine punktförmige Blutungen in die Schleimhäute). Auch Atemprobleme können dazu kommen, wenn es Einblutungen in die Lunge gibt. Prinzipiell können in allen Organen Einblutungen entstehen und dort Probleme verursachen.
Eine andere neuere Art des Rattengifts enthält Alpha-Chloralose. Die Wirkung dieses Mittels setzt 30 Minuten bis vier Stunden nach der Aufnahme ein. Besonders die meist entstehende Hypothermie, also Untertemperatur, kann zum Tod auch bei Katzen und Hunden führen. Auch neurologische Symptome wie Zittern, Krämpfe oder verstärkte Reflexen können auftreten.
Solange das Rattengift noch im Magen ist, gilt es die Aufnahme in den Blutkreislauf zu verhindern. Die Tiere können durch das Spritzen eines Medikaments zum Erbrechen gebracht werden, Abführmittel können eingesetzt werden oder Aktivkohle (diese soll das Gift binden). Auch eine Spülung des Magen- und Darmtrakts kann sinnvoll sein.
Wenn bereits eine Gerinnungsstörung eingetreten ist, ist das Gift bereits vom Körper aufgenommen und es müssen andere Maßnahmen ergriffen werden. Bei den meisten in Rattengift enthaltenen Wirkstoffen, ist Vitamin K das zu verabreichen Gegenmittel. Denn das Rattengift hemmt die Aktivierung von Vitamin K, welches für die Blutgerinnung benötigt wird. Fehlt dieses, hören auch kleine Blutungen nicht auf, sodass schnell große innere Blutungen auftreten können. Bis das körpereigene Vitamin K aufgebraucht ist vergehen ein paar Tage, weshalb die Wirkung des Gifts meist erst zeitversetzt zu der Aufnahme eintritt.
Häufig erfordert der Zustand des Tieres in dem eine Vergiftung überhaupt erst festgestellt wird, eine tiermedizinische Intensivtherapie. Diese beinhaltet strenge Überwachung, Infusionen, ggf. Bluttransfusionen, Blutkontrollen usw.
Bei einer Alpha-Chloralose-Vergiftung ist besonders das Wärmen durch Wärmelampen, Wärmematten usw. wichtig. Auch hier sind Medikamente und Infusionen mögliche Therapieansätze.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier Rattengift aufgenommen haben könnte, kontaktieren Sie sofort eine Tierarztpraxis. Denn es handelt sich um eine lebensgefährliche Vergiftung und je früher reagiert werden kann, desto besser ist die Prognose und desto einfacher ist auch der Weg zur Genesung.