Husten

Husten kann bei verschiedenen Tierarten auftreten und kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden.

Bei Hunden gibt es zum Beispiel den typischen Zwingerhusten (s. Blogbeitrag Parainfluenza), während Katzen an Katzenasthma leiden können. Sowohl bei Katzen als auch bei Hunden gibt es außerdem Herzerkrankungen als Ursache, oder auch Viren und Bakterien, die eine Art Erkältung verursachen und manchmal können auch Parasiten (wie z.B. Lungenwürmer) Husten auslösen.

Husten kann mit Verschleimung einhergehen, dabei husten die Tiere weißlichen schleimigen Schaum hoch, der nicht selten mit Erbrechen verwechselt wird (im Gegensatz zum Erbrechen zeigt das Tier beim Husten aber keine Bauchpresse). Dabei können die oberen Atemwege, also der Rachen bis zum Kehlkopf betroffen sein, aber auch die Lunge kann verschleimt und entzündet sein. Daher führen unsere Tierärztinnen auch immer eine ausführliche Auskultation der oberen Atemwege, der Lunge und des Herzens (da dieses bei bestimmten Erkrankungen auch Auswirkungen auf die Lunge haben kann) durch, also hören sie gründlich ab.

Bei der Untersuchung wird zudem geprüft, ob bei Druck auf den Larynx (den Kehlkopf) und die Trachea (die Luftröhre) Husten auslösbar ist. Zusätzlich wird in den Rachen geschaut, um dort Verschleimungen, Rötungen oder Läsionen feststellen zu können.

Je nach vermuteter Ursache wird entweder (zunächst) eine symptomatische Therapie eingeleitet oder weitere Diagnostik angegangen.

Symptomatisch können pflanzliche Hustensäfte, Schleimlöser, Inhalation und Hustenstiller helfen. Je nachdem, wie stark der Husten ist, kann damit bereits Abhilfe verschaffen werden. In den meisten Fällen dauert es ein paar Tage, bis die Symptomatik verschwindet, wie bei uns Menschen auch, wenn wir erkältet sind. In den seltensten Fällen setzen wir auch mal ein Antibiotikum ein, das ist aber immer individuell zu entscheiden und nach vorangegangener bakteriologischer Untersuchung und Keimbestimmung. Auch eine Entwurmung kann gegebenenfalls zu der Therapie gehören.

Spätestens, wenn der Husten sich nicht bessern sollte, schlimmer wird oder andere Symptome hinzukommen, sollte eine weitere Diagnostik eingeleitet werden. Dazu können wir eine Röntgenaufnahme des Thorax, also des Brustkorbs, machen, um die Brustorgane mit der Luftröhre, der Lunge und dem Herz beurteilen zu können. Auch Blutuntersuchungen können ein sinnvoller Schritt sein, um unter anderem ein Blutbild zu machen, das Hinweise auf eine Entzündung geben kann. Je nach Befunden kann auch ein Herzultraschall durch einen Kardiologen oder eine Kardiologin ratsam sein. Wenn der Verdacht auf Lungenwürmer besteht, kann eine Blut- oder Kotuntersuchung der diagnostische Weg sein. Eine weiter reichende Diagnostik kann dann die Bronchoskopie mit Untersuchung der dortigen Keimflora sein.

Zuhause kann die Atemfrequenz in Ruhe gezählt werden. Dabei sollte das Tier ganz entspannt sein oder schlafen (dann nicht während das Tier träumt). Es werden dabei die Atemzüge (einmal ein- und ausatmen zählt als ein Atemzug) in 15 Sekunden gezählt und mit vier multipliziert, um die Atemzüge pro Minute zu errechnen. Diese sollte bei Hunden und Katzen maximal bei 30 bis 35 liegen. Bei herzerkrankten Tieren sollte dies beispielsweise einmal wöchentlich gemacht und dokumentiert werden. Damit behält man Veränderungen im Blick.

Generell ist es häufig hilfreich, wenn ein Video vorliegt, wenn das Tier die Symptomatik zeigt. Denn in der Tierarztpraxis ist die Aufregung häufig so groß, dass uns das Tier das Problem nicht mehr so zeigt, wie es sich in ihrer gewohnten Umgebung darstellt.

Sollte ihr Tier außerdem Atemnot zeigen, also in der Ruhe deutlich schneller atmen als sonst, eine Katze Maulatmung (also hecheln) zeigen oder ein deutlich reduziertes Allgemeinbefinden oder weitere Symptome zeigen, sollten Sie umgehend einen Tierarzt kontaktieren.